Besuch der Volksschauspiele Ötigheim

Schüler/innen der Louis-Lepoix-Schule aus der einjährigen Berufsfachklasse Maske (1BFKMB) und der Berufsschulklasse Veranstaltungstechnik (E1VT3) wurden am 24. Juni 2022 für eine Führung durch das Freilichttheater in Ötigheim eingeladen. Unser Abteilungsleiter der Außenstelle der Louis-Lepoix-Schule, Heinz Ruschmann und Josef Stößer, der aus Ötigheim stammt und von 1984 bis 2012 als Bildungsberater der IHK tätig war, haben sich zusammengeschlossen, um den Berufsschülern eine kostenfreie Besichtigung Deutschlands größter Freilichtbühne zu ermöglichen. Dort bekamen sie einen Einblick hinter die Kulissen des Theaters und wurden dazu eingeladen das Theaterstück „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller zu besuchen. Diese Kooperation wird in Zukunft weiter ausgebaut werden. Die Zielgruppe in diesem Jahr war vorrangig die einjährige Berufsfachschule Maskenbild (1BFKMB), da die Schüler*innen dieser Klasse keinen Betrieb haben und somit ohne zusätzliche Förderung keine betrieblichen Erfahrungen sammeln können.

Am Tellplatz-Weg wurden wir von Herrn Kurt Tüg abgeholt, Vater des geschäftsführenden Vorstands des Vereins und selbst Vereinsmitglied sowie Volksschauspieler, und durch das große Areal der Volksschauspiele Ötigheim geführt. Zuerst wurden wir über die Gründung im Jahr 1906 durch den Ortsgeistlichen Josef Saier informiert. Im Unterschied zur Betreibersituation anderer Theater handelt es sich beim Betreiber der Volksschauspiele um einen Verein in Ötigheim, dessen Mitglieder sich fast um den gesamten Betrieb kümmern und auch auf der Bühne stehen, unter dem Motto „Volk spielt fürs Volk“. Das Paradestück des Theaters ist das Schauspiel von Friedrich Schiller „Wilhelm Tell“, deswegen wird Ötigheim auch oft noch Telldorf genannt.

Nachdem uns die Geschichte der Freilichtbühne erläutert wurde, entführte uns Herr Tüg hinter die Kulissen: Es ging vom grasbewachsenden Berg, hin zur Burg, durch die Burg hin zum Bereich Maske, zurück zur Naturbühne in das Schwabenhaus und über den unterirdischen Tunnel, der den Besuchern normalerweise verborgen bleibt, zum Orchestergraben. Von dort aus ging es noch weiter hinter die Kulissen in ein kleines Dorf bestehend aus Kantine, Schneiderei, Pferdestall, Werkstätten, technisches Büro etc. Daraufhin landeten wir auf den „Bergen“ und stiegen hinab zum See der Naturbühne. Diese Verknüpfung von Illusion und realer Natur faszinierte uns alle sehr. Anschließend durften unsere Auszubildenden aus dem Bereich Veranstaltungstechnik einen Blick in die Technikräume für Ton und Licht werfen. Dort trafen wir auch auf einen ehemaligen Schüler der Louis-Lepoix-Schule, Herrn Spät, der mittlerweile seinen Meister gemacht hat und bei den Volksschauspielen Ötigheim fest angestellt ist. Danach wurden wir vom geschäftsführenden Vorstand, Maximilian Tüg, mit Häppchen, Sekt und Orangensaft herzlich in Empfang genommen. Zum Schluss durften wir eine überwältigende Abendvorstellung auf Deutschlands größter Freilichtbühne genießen.

Wir waren begeistert von der Größe des ganzen Theaters, von der Freilichtbühne, den Bühnenbildern und vor allem von der Freundlichkeit, die uns dort von allen Seiten entgegengebracht wurde.